Kriege und Krisen vertreiben Menschen. Etliche von ihnen kommen nach Deutschland und landen dort in Erstunterkünften und sind ohne geregelte Tätigket. Um das Warten und die Langeweile zu durchbrechen, beginnen Theater und Orchester, Flüchtlinge zu Konzerten und anderen Veranstaltungen einzuladen. Für viele sind nicht nur die musikalischen Eindrücke ein Erlebnis, sondern auch Beweis menschlicher Wertschätzung. « Orchester und Theater tragen dazu bei, in Deutschland eine Willkommenskultur zu etablieren“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung (DOV).

Als eines der ersten Orchester veranstaltete das Münchner Rundfunkorchester im Oktober vergangenen Jahres ein Familienkonzert für Flüchtlingskinder. Dolmetscher für mehrere Sprachen waren anwesend. Die Veranstaltung fand ein großes Echo bei den Eingeladenen und in den Medien. Die Erzgebirgische Philharmonie Aue wird am 29. Januar 2015 ein Konzert für Flüchtlingskinder in der Erstaufnahmeunterkunft in Schneeberg im Erzgebirge geben. Auf dem Programm steht unter anderem der erste Satz der Kindersinfonie. Musiker werden auch einzelne Instrumente vorstellen.

Die Stiftung Berliner Philharmoniker und IPPNW-Concerts werden am 22. Februar 2015 ein Benefizkonzert für Flüchtlinge veranstalten. Mitglieder des Berliner Orchesters gestalten gemeinsam mit Gästen das Programm. Flüchtlinge, denen der Erlös des Konzerts zugute kommt, werden über ihre Situation berichten.

Andere Orchester planen gerade. Das Philharmonische Orchester Trier zum Beispiel will ein Konzert für Flüchtlingskinder im Rahmen seines Kinder-Education-Programms veranstalten. Und in Dresden-Hellerau können Flüchtlinge bzw. Asylbewerber Veranstaltungen im Festspielhaus kostenlos besuchen.

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