Neujahrskonzert 2002; Werke von Johann und Joseph Strauss, Joseph Hedllmesberger; Wiener Philharmoniker, Seiji Ozawa; Zusatzfeatures; 1 DVD Arthaus Musik 109315; Bildregie: Brian Large; Bild 16:9; Ton PCM, Digital 5.0 und DTS 5.0; Liveaufnahme 01/2002, Wiederveröffentlichung 01/2017 (141) – Rezension von Remy Franck

Dieses Video von 2002, vormals bei TDK veröffentlicht, zeigt Ozawa als Tänzer am Dirigentenpult. Man muss gesehen haben, wie er mit einer  tänzerischen Geschmeidigkeit die Musik ausformt, und welches Resultat das ergibt. Dass er sich somit eignen würde für ein Neujahrskonzert, lag auf der Hand. Und doch habe ich den Eindruck, dass Ozawa den spezifisch wienerischen Musizierstil wohl in der Form getroffen hat, nicht aber in der Seele. Technisch beherrscht er das Vokabular, geistig ist er jedoch weit davon entfernt. Ein Japaner halt, der wohl nie ein Wiener werden kann.

Genießen wir also Strauss und Konsorten auf Japanisch, mit extremem Raffinement, einschmeichelnden Geigenphrase, delikaten Farbtupfern der Holzbläser, aber auch mit einer Präzision, die aufhorchen lässt. Und lassen wir uns bezaubern von der Bewegung gewordenen Musik in der Person des sich als ungemein liebenswert aufführenden Ozawa. Ein Neujahrskonzert vom Feinsten, wenn auch ein ganz spezielles, leicht exotisches.

This videodisc, previously published by TDK, is kind of special, with Seiji Ozawa making the music extremely elegant and delicate. Yet, he does not really ‘speak’ Viennese…

 

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