Daniel Barenboim - Or the Power of Music (Ein Portrait); Mit Werken von Pierre Boulez (Initiale) und Franz Schubert (Der Hirt auf dem Felsen); Anna Prohaska, Jörg Widmann, Boulez Ensemble, Daniel Barenboim; 1 DVD Arthaus Musik 109443; Bild: 16:9; Stereo; Produktion 2017, Veröffentlichung 20.08.2021 (109') – Rezension von Remy Franck   

Der Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser DVD war denkbar schlecht gewählt: der Film, gedreht 2017 anlässlich des 75. Geburtstags von Daniel Barenboim, erscheint zu einem Zeitpunkt, wo ein weiterer wohl kontrovers diskutierter Wutausbruch Barenboims den Weg in die Medien fand. Read More →

Ein Sommernachtstraum, Ballett von John Neumeier nach William Shakespeare; Musik: Felix Mendelssohn Bartholdy, György Ligeti und Drehorgel; Choreographie und Inszenierung: John Neumeier; Bühnenbild und Kostüme: Jürgen Rose; Hamburg Ballett,  Hippolyta/Titania: Anna Laudere, Theseus/Oberon: Edvin Revazov, Philostrat/Puck: Alexandr Trusch, Hermia: Makoka Sugai, Helena: Hélène Bouchet, Lysander: Jacopo Bellussi, Demetrius: Karen Asatyan, Zettel/Pyramus: Marc Jubete; Filmregie: Myriam Hoyer; + Interview mit John Neumeier; 2 DVDs C-Major 758208; Aufnahme 2021, Veröffentlichung 07.2021 (120' + 29') – Rezension von Norbert Tischer

In der Zeit der Pandemie, als keine öffentlichen Aufführungen möglich waren, haben John Neumeier und sein Hamburg Ballett die seit 1977 bestehende und immer wieder verfeinerte Inszenierung des Sommernachtstraums unter Studiobedingungen verfilmt und so die Möglichkeit genutzt, das Ballett und seine Figuren dem Zuschauer sehr nahe zu bringen, näher als das bei einer gefilmten Aufführung mit Publikum möglich gewesen wäre. Read More →

Erich Wolfgang Korngold: Die tote Stadt; Jonas Kaufmann, Marlis Petersen, Andrzej Filonczyk, Jennifer Johnston, Mirjam Mesak, Chor der Bayerischen Staatsoper, Bayerisches Staatsorchester, Kirill Petrenko; Regie: Simon Stone; 2 DVDs BSOrec 4028098000067; Bild 16:9; Stereo & Surround, Liveaufnahme 12.2019, Veröffentlichung 16.07.2021 (143') – Rezension von Norbert Tischer

Simon Stone holt Korngolds Tote Stadt dahin zurück, wo sie hingehört, in den Alltag eines Bungalows, in dem die Zeit stehen blieb, als Marie, die Frau von Paul starb. An Krebs, legt der Regisseur fest. Die Aktualisierung greift. Wenn die Verstorbene in Pauls Fantasiewelt weiterlebt, ist sie von der Chemotherapie gezeichnet, mit kahlem Kopf. Trauerbewältigung und Glauben an ein Auferstehen werden so packend umgesetzt, so, wie sie viele Menschen heute erleben. Read More →

Giuseppe Verdi: Simon Boccanegra; Christian Gerhaher, Jennifer Rowley, Christof Fischesser, Nicholas Brownlee, Otar Jorjikia, Chor der Oper Zürich, Philharmonia Zürich, Fabio Luisi; Regie: Andreas Homoki; 1 DVD Accentus ACC20510; Stereo & Surround; Bild 16:9; Liveaufnahme 12/2020, Veröffentlichung 06/2021 (143') – Rezension von Norbert Tischer

Accentus bringt Verdi’s Simon Boccanegra in einer Produktion der Oper Zürich bringt heraus. Andreas Homoki hat die Oper in die 1920er-Jahre verlegt, mit einer derartigen Schärfung der Charaktere und der Intrigen im grauen Interieur eines Palastes, dass das Ganze zum Kammerspiel wird. Read More →

Giuseppe Verdi: Falstaff; Michael Volle, Alfredo Daza, Francesco Demuro, Jürgen Sacher, Stephan Rügamer, Barbara Frittoli, Daniela Barcellona, Katharina Kammerloher, Chor der Deutschen Staatsoper Berlin, Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim; Regie: Mario Martone; 1 DVD C-Major 757608; Bild 16:9, Stereo & Surround; Liveaufnahme 2018, Veröffentlichung 21.05.2021 (142') – Rezension von Remy Franck

Sir John Falstaff ist in dieser Inszenierung des Italieners Mario Martone an der Staatsoper unter den Linden in Berlin kein heruntergekommener Edelmann, sondern eine gealterte 68-er Figur, die sich im Graffiti-beschmierten Hinterhof der Panorama Bar herumtreibt, zwischen zwielichtigem Gesindel und Damen eines Freudenhauses. Ihm gegenüber steht der neureiche Ford, in dessen luxuriösem Haus mehrere Bilder der Oper spielen, mit einem Fitnessraum und einem richtigen Schwimmbad, in dem sich Mädchen tummeln. In diesem Umfeld lässt Martone seine Sänger drastisch spielen. Read More →

Charles Gounod: Mireille; Inva Mula (Mireille), Charles Castronovo (Vincent), Franck Ferrari (Ourrias), Sylvie Brunet (Taven), Alain Vernhes (Maître Roman), Chœur et Orchestre du Théâtre National de l'Opera de Paris, Marc Minkowski; 2 DVDs Naxos 2.110683-84; Liveaufnahme 09/2009, Veröffentlichung 11.06.2021 (151') – Rezension von Remy Franck

Gounods 1864 uraufgeführte Oper Mireille atmet trotz Inklusion einiger übernatürlicher Elemente die Atmosphäre der Provence. Daher kann man es nur begrüßen, dass die Inszenierung der Pariser Oper von 2009 genau diese Atmosphäre unverfälscht und quasi naturalistisch auf die Bühne bringt, nachempfunden dem Roman Mireille von Frédéric Mistral, der die traditionelle Lebensweise der südlichen Region Frankreichs beschreibt. Aufgeführt wird die zweite Fassung in fünf Akten. Read More →

Hans Zender - Thinking With Your Senses (Dokumentation), Claude Debussy: La Mer, RSO Saarbrücken, Hans Zender; 1 DVD Arthaus 109438; Aufnahme 2018 (Dokumentation), 1974 (Debussy); Veröffentlichung 04/2021 (79) – Rezension von Uwe Krusch

Der Titel ‘Mit seinen Sinnen denken‘ deutet auf eine intimere und noch näher an der Person orientierte Begleitung durch das Leben hin, als der Film sie dann gibt. Wird eine Biografie oder so ein Film zu nah und zu unkritisch am beschriebenen Subjekt geführt, so kann das als Lobhudelei missfallen. So aber scheint mir der Abstand doch groß, so dass wir eher eine Reportage als eine Biografie sehen. Mangels auch nur einer Anekdote oder persönlicher Aspekte denken die Sinne, sie empfinden nicht. Read More →

Zubin Mehta - Good Thoughts, good Words, good Deeds; Gustav Mahler: Kindertotenlieder; Thomas Quasthoff, Staatskapelle Dresden, Zubin Mehta; 1 DVD Arthaus Musik 109439; Produktion 2016 / 2010, Veröffentlichung 05.2021 (120') – Rezension von Remy Franck

Die 2016 produzierte Zubin Mehta-Dokumentation von Bettina Erhardt gibt Einblick in das Leben und die Karriere von Zubin Mehta und nimmt den Zuschauer mit an die Orte, die eng mit seinem Leben verbunden sind – Mumbai, Israel, Berlin und Florenz. Es ist eine unkritische Hommage an einen Dirigenten, der vor allem für eines geschätzt wird: den musikalischen Fluss, den er produziert. Bekannt und beliebt ist Mehta wegen der Special Events, für die er gerne engagiert wurde, ob es nun Galas in Wien oder Drei-Tenöre-Konzerte waren. Eine Portion Glamour ist immer mit seinem Wirken verbunden. Read More →

Georges Bizet: Carmen; Anna Caterina Antonacci (Carmen), Andrew Richards (Don José), Anne-Catherine Gillet (Micaëla), Nicolas Cavallier (Escamillo), Virginie Pochon (Frasquita), Annie Gill (Mercédès), Matthew Brook (Zuniga), Riccardo Novaro (Moralès), Françis Dudziak (Le Dancaïre), Vincent Ordonneau (Le Remendado), Simon, Davies (Lilias Pastia), Lawrence Wallington (Un guide), Mehdi Fengal (Un enfant), Yveline Hamon (voix enrisgistrée), Maȋtrise des Haute-de-Seine, Monteverdi Choir, Orchestre Révolutionnaire et Romantique, John Eliot Gardiner, Dirigent, Adrian Noble, Regie; 2 DVD Naxos 2.110685-86; Aufnahme 2009; Veröffentlichung 014.05.2021 (168) – Rezension von Uwe Krusch

Die Umstände der Uraufführung lassen sich sicherlich nicht wirklich zurückholen. Aber eine Aufführung an dem Ort, der Opéra Comique in Paris, mit einem auf historischem Instrumentarium spielenden Orchester kann sicherlich einige Hinweise geben. Die Bühne dieses Hauses gehört zu den kleineren, so dass weder große Bilder möglich sind noch das Orchester im Graben davor viel Platz hat. Daher war sicherlich eine intime Beschränkung an Lautstärke angebracht, was auf einer Aufnahme nicht sicher nachzuvollziehen ist. Das dürfte der Riege der Sänger das Leben erleichtert haben. Read More →

Wolfgang Amadeus Mozart: Don Giovanni, zzgl. Dokumentation: Nikolaus Harnoncourt - Between Obsession and Perfection Teil 2: Don Giovanni; Andre Schuen, Ruben Drole, Christine Schäfer, Mauro Peter, Maite Beaumont, Mari Eriksmoen, Arnold Schoenberg Chor, Concentus Musicus Wien, Nikolaus Harnoncourt; 2 DVD Unitel 803908; Aufnahme 2014; Veröffentlichung 04/2021 (Oper 196 + Dokumentation 52) – Rezension von Uwe Krusch

Die zweite Einspielung des Zyklus von Harnoncourt mit Da Ponte Opern von Mozart mit dem zeitlich zweiten Werk Don Giovanni führt die meisten Aspekte, die bereits zu La Nozze di Figaro gemacht wurden fort. Eine Wiederholung ist unnötig. Auch hier bietet es sich an, die Dokumentation vorher anzusehen. So weist Harnoncourt etwa darin darauf hin, dass nicht nur Don Giovanni alle Frauen liebt, sondern diese dieses Gefühl durchaus erwidern. Er ist also Verführer, aber auch gewollt. Read More →

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