Mehr Mozart von H.P. Zimmermann
Sein Mozart-Projekt bei Hänssler Classic setzt Frank Peter Zimmermann mit den Violinkonzerten Nr. 2 und 5 sowie der ‘Sinfonia Concertante’ fort. Wie schon in der CD mit den Konzerten 1,3 und 4 fasziniert der kammermusikalische Dialog mit dem Orchester. Die Interpretationen sind elegant und haben viel warme Leuchtkraft. Auffallend ist aber das zupackendere Musizieren, das sich von den entspannten Interpretationen der ersten CD etwas abhebt. Die ‘Sinfonia Concertante’ gibt wohl Zimmermann als auch Antoine Tamestit auf der Viola hinreichend Gelegenheit, mit viel Feingefühl, einer leichten Phrasierung und einer ausgewogenen Balance zu brillieren. Wie sich die beiden Soloinstrumente umgarnen, ist ebenso spannend wie das raffinierte Orchesterspiel des Kammerorchesters des Bayerischen Rundfunks unter Radoslaw Szulc (Hänssler Classic HC15042).

Wohl ausbalanciert, aber kühl
CD-Hay-HypDas London ‘Haydn Quartet’ setzt seine Einspielungen der Haydn-Quartette mit den sechs Quartetten des Opus 50 fort. Es sind wohl ausgewogene, lebendige Interpretationen mit prononcierter Präsenz der Bratsche und vor allem des Cellos in einer allerdings perfekten Balance. Dennoch wirkt der Klang etwas kühl und in der Geige sogar spitz und stringent, alles in allem nicht zu vergleichen mit den wunderbaren Einspielungen des ‘Auryn Quartetts’ (Tacet), von dessen reichem, flexiblem und warmem Klang das Londoner ‘Haydn Quartet’ weit entfernt ist (Hyperion CDA68122).

Warme Bach-Interpretationen
CD-Bach-Duo ConcertanteDie Geigerin Nancy Dahn und der Pianist Tim Steeves, bekannt als ‘Duo Concertante’, haben für das Label Marquis die sechs Sonaten BWV 1014-1019 von Johann Sebastian Bach aufgenommen. Die Interpretationen des kanadischen Duos erfolgen auf modernem Instrumentarium, und zeichnen sich durch viel Wärme und historisch informiertes Spiel aus. Obwohl das Klavier eher matt klingt (was kein Fehler ist) und die Violine mit einem fein süßlichen Klang (ohne Sentimentalität) gespielt wird, ist die klangliche Balance zwischen beiden Instrumenten ausgezeichnet (Marquis MAR81521).

Klaviertrios von Robert Kahn
untitledDie Klaviertrios op. 19 & 33 von Robert Kahn (1865-1951) spielt das ‘Max Brod Trio’ auf Audiomax. Kahn war ein guter und hoch geschätzter Bekannter von Johannes Brahms. Seine insgesamt vier Klaviertrios schuf der Komponist (der 1939 nach England emigrierte) zwischen 1893 und 1914. Es sind substanzreiche Stücke, die das ‘Hyperion Trio’ sehr erfolgreich für cpo aufgenommen hat. Das ‘Max Brod Trio’ spielt leidenschaftlich und geschmeidig, erreicht aber nicht (besonders, was die Geige anbelangt) die klangliche Wärme der Hyperions. Der Ausdruckskraft ist das freilich nicht abträglich, und wer sich, zum Kennenlernen, mit zwei Trios des Romantikers Kahn begnügen will, ist hier an der richtigen Adresse (Audiomax 90321940-6).

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