Ingenious Opposites, Volume 2; Sergei Rachmaninov: Préludes op. 32/5 & 12, op. 23/5, Etudes-tableaux op. 33/7, op. 39/5&9, Moments musicaux op. 16/3 & 4; Serge Prokofiev: Sonaten Nr. 3 & 7; Roman Zaslavsky, piano; 1 Blu-ray Euroarts 2003032; 2013 (63'18) – Rezension von Remy Franck

Auf ein Neues: Augen schließen und das Klavier im Zimmer sehen. Die Klangqualität der Blu ray im Surround ist phänomenal. Da ist nichts verfälscht, jede Nuance ist hörbar, die Dynamik frappierend, selbst bei größter Klangfülle verdichtet sich nichts, sondern dringt ans Ohr, so wie es naturgemäß aus dem Klavier kommt.

Für den israelisch-russischen Pianisten Roman Zaslavskys und sein überragendes Klanggefühl müssen diese Aufnahmetechnik und die Reproduktion des Aufgenommenen ein Segen sein. Der Pianist, der am St. Petersburger Konservatorium und an der ‘Rubin Academy of Music’ in Tel-Aviv sowie in Deutschland an den Musikhochschulen in Frankfurt und Karlsruhe ausgebildet wurde, bestätigt den guten Eindruck, den sein Spiel in ‘Ingenious Opposites Vol.1’ mit Werken von Robert Schumann und Franz Liszt hinterließ.

Die Rachmaninov-Stücke spielt er sehr differenzierend, mit sehr präziser und aufgefächerter Phrasierung, transparent und mit einer breiten Farbpalette, gefühlvoll, von zart bis leidenschaftlich, wobei er die dunklen Seiten der Musik besonders gut hörbar macht.

Dem gegenüber wirkt Prokofievs motorisch unbeschwerte Musik der Dritten Sonate befreiend, und wenn die Siebte ein problemgeladenes Werk ist, so wird es nie dunkel, höchstens nachdenklich und dann auch oft noch bittersüß, hier mitunter sogar erstaunlich romantisch. Diese sehr verschiedenen Gedankenstränge kohärent werden zu lassen, sie zum Ganzen zu fügen, ist die größte Herausforderung an den Interpreten. Zaslavsky erweist sich darin als ein wahrer Meister.

Shut your eyes and you will believe the piano is right in front of you in your room. Terrific sonics! And excellent performances, with much of differentiation and true feelings in the Rachmaninov pieces, while Prokofiev’s sonatas are less mechanical than with other pianists. Zaslovsky digs deep into the music and carries out a lot of mixed feelings in a very coherent way. 

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